ACT Italien: geplant vom 28.05. bis zum 05.06.2022

Die ganze Reise sollte 9 Tage dauern. Wir wollten in zwei Tagen aus München über die Waidegger Alm in Kärnten nach Bertinoro in Italien, wo dann der fünf-tägige ACT Track beginnt. Am Ende wollten wir wieder in zwei Tagen zurück nach Hause. Aber es kam alles anders als geplant.

Die Anreise am ersten Tag war so ziemlich das Einzige was planmäßig verlief. Bereits am zweiten Tag fing es mittags so stark zu regnen an, dass wir viel langsamer waren, als geplant. Es gab auch schon einen ersten Sturz nach den ersten Metern Schotter. Mit Gepäck fährt es sich im Gelände halt doch anders als ohne ;-). Wegen des starken und andauernden Regens verließ uns die Bandit bereits am Nachmittag. Zu zweit kürzten wir unsere Anreisestrecke massiv ab. Trotzdem übernachteten wir 300km vor dem Ziel. Das mussten wir am nächsten Tag dann aufholen.

Leider klappte auch das nicht. Jeden Tag verloren wir mehr und mehr Strecke gegenüber der Planung. Die ersten beiden Tage am ACT liefen meistens in den Bergen und inmitten der Wolken. Teilweise hatten wir eine Sichtweite von 5 Metern. Da komm'st nicht weit.

Hier begann dann auch der schleichende Verfall meiner BMW. Plötzlich meldetet sie ein Problem mit dem Motor. Ein Warn-Lämpchen, sonst nix. Mit dem Diagnosegerät war dann ersichtlich, dass die Abgasklappe fest war. Ranzukommen war nicht, aber wir konnten sie nochmals resetten. Am nächsten Tag fiel dann das ABS aus. Nach einem Neustart gib es wieder einige Stunden. Aber es kam immer wieder. Nach der dritten oder vierten Nacht fanden wir eine Öl-Pfütze unter dem vorderen ESA-Dämpfer. Das Moped war etwas bockig vorne. Naja, ein defekter Dämpfer. Ich kalkulierte mal den Schaden und war etwas angefressen. Es könnten auf ein paar Tausend Euro kommen, je nachdem wie kulant BMW ist. Dafür wurde das Wetter jetzt schlagartig anders. Die Temperatur kletterte auf über 30 Grad, Tendenz auf 34 Grad die nächsten drei Tage. Naja, mir wurde das ganze mit dem Moped und den Temperaturen dann zu viel. Ich hatte die Schnauze voll. Also beschloss ich am frühen Nachmittag, die Reise abzubrechen und heimzufahren. Ich hatte irgendwie den Wunsch, die BMW einfach zu verschrotten. Dafür hatte ich sie mir nicht geholt. Nach einem Disput mit meinem Reisegefährten, der für meinen Abbruchgedanken wegen der Temperaturen kein Verständnis hatte, fuhren wir dann getrennt am Stück die 750 km nach Hause. Dreimal tanken und einige Stunden später traf ich dann gegen 22:00 Uhr zuhause ein.

 

Zum Moped:  Die Abgasklappe konnte ich mit etwas Gewalt und Sand zum Sandstrahlen und WD40 wieder gangbar machen. Das ABS hat einen neuen ABS Sensor vorne bekommen. Da ich schnell wieder auf dem Bock sitzen wollte, habe ich mir ein gebrauchtes ESA Federbein in der Bucht besorgt. Nach nur 6 Stunden Arbeit war es eingebaut und funktioniert seitdem problemlos. Das defekte werde ich überholen lassen und dann hoffentlich nie brauchen.
Nachtrag: Das Überholen des Federbeins habe ich bei www.hh-racetech.de ganz unkompliziert und schnell für knapp 250.- machen lassen. Jetzt liegt es verpackt in einer Kiste und wartet geduldig...